THEKO® Teppich-Lexikon

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A

Abrasch

Als Abrasch bezeichnet man einen Farbunterschied innerhalb eines Uni-Bereiches. Grund hierfür ist die Tatsache, daß der Knüpfer Wolle aus unterschiedlichen Färbungen genom- men hat. Abrasch ist eine Zeichen für Handarbeit und stellt keinen Mangel bei Teppichen dar. Im arabischen steht das Wort Abrasch auch für Schatten.

Alterskennzeichnung von Teppichen

Bei der Alterskennzeichnung von Teppichen gibt es gewisse Richtlinien für den Handel, welche vom Zoll vorgegeben werden. Über 100 Jahre alte Teppiche werden als Antik bezeichnet, über 30 Jahre alte Teppiche zählt man zu den alten Teppichen und ca. 10 bis 15 Jahre alte Teppiche fasst man in der Rubrik “ Demi-old“ zusammen. Teppiche hingegen, welche weniger als 10 Jahre alt sind bezeichnet man als neue Teppiche.

Abrasche

Farbsprung/ Hell-Dunkel-Änderung innerhalb einer Farbe in Orientteppichen

Abschlüsse

Unter den Abschlüssen versteht man die gearbeiteten Querenden eines Teppichs

Allover-Musterung

Bezeichnung für durchgemusterte Dessins ohne Medaillon

Ausbluten

Auslaufen von mangelhaft fixierten Rottönen

Alizarinfarben

synthetische Farben, die auch zum Färben des Teppichgarns verwendet werden.

B

Brücke

kleiner Teppich

Bordüre

Eine Bordüre oder auch Borte genannt, ist eine verzierte Kante oder ein Geweberand am Teppich

Berberteppich

Ein echter Berber Teppich stammt aus Nordafrika, meistens aus Marokko. Die Teppiche werden nicht maschinell gefertigt, sondern nach wie vor von Hand geknüpft. Kette und Schuß bestehen aus Baumwolle, während der Flor aus 100 prozentiger Schurwolle gearbeitet wird. Durch seine feste Wolle ist der Berber sehr dick und die Florhöhe kann je nach Teppich zwischen 14 bis 30 mm liegen. Bei der Fertigung des Teppichs ist die Nachbehandlung wie z.B. das Spannen des Teppichs und das Scheren besonders wichtig. Der letzte Arbeitsvorgang wird noch, wie vor Jahrhunderten, mit einer großen Spezialschere von Hand ausgeführt. Bei der Qualität der Teppiche kommt es durch die unterschiedliche Knüpfung folgerichtig auch zu unterschiedlichen Qualitäten. Hierbei spielen die Knoten eine wichtige Rolle. Es gibt drei wichtige Knoten: simple, double und triple. Der simple Knoten wird aus einem Faden geknotet. Es entstehen 2 Florfäden. Der double Knoten wird aus zwei Fäden geknotet und es entstehen folglich 4 Florfäden. Beim triple Knoten entstehen 6 Florfäden, da er aus drei Fäden geknotet wird. Man kann also sagen: Je mehr Florfäden zu einem Knoten führen, desto besser ist die Qualität!

Baumwolle

Die Naturfaser Baumwolle wird aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen und kann gebleicht, gefärbt, gewaschen und mercerisiert werden.

Bleichen

Aufhellen und Nivellieren von Farben und Verunreinigungen

Botheh

flammenartiges Muster in Orientteppichen

Berdelyk

persisch-türkische Bezeichnung eines Teppichs, der als Wandschmuck verwendet wird. Er ist häufig aus Seide mit einem asymmetrischen Muster, aus dem hervorgeht, wie er an der Wand aufzuhängen ist.

Bouclé

Bouclé bezeichnet eine Stoffart, deren Oberfläche der Ripsbindung ähnelt. Es wird zum Teil oder zur Gänze aus Haargarn und Effektzwirn hergestellt, wobei oft Knoten, Noppen und Schlingen verwendet werden.

C

Chenilleflor

Webtechnik, die eine flaumige Oberfläche schafft. Wird zur Herstellung von Teppichen verwendet; bei maschineller Fertigung werden solche Teppiche Axminsterteppiche genannt.

D

Djufti- Knoten

Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine neue Knotenform, sondern einfach um den besonders „sparsamen“ Einsatz einer der gängigen Knotenarten: Im Gegensatz zu den „normalen“ Knüpfknoten wird der Djufti nämlich nicht über nur 1 Paar Kettfäden, sondern über 2 Paar Kettfäden gewunden. Das Resultat: Statt zwei Knoten schlingt der Knüpfer nur einen Knoten in Schußrichtung- ein simples und auch uraltes Verfahren, Material und vor allem Arbeit zu sparen. Der Djufti-geknüpfte Flor ist durch seine halbe Dichte allerdings merklich schütterer.

Detachieren

fachintern für „Flecken entfernen“

Double wefted

internationale Handelsbezeichnung für Zweischußware

Do- rudjeh

Orientteppiche mit Flor auf beiden Seiten, sehr selten

Dorri

Dorri, auch Dhurrie od. Durrie genannt. Dies ist ein indischer Teppich aus Baumwolle; wird in ganz Indien hergestellt. Ähneln den schwedischen handgewebten Teppichen („Röllakan“), die man ebenfalls auf beiden Seiten anwenden kann. Sie sind sehr beliebt, da sie verschleißfest, preiswert und farbenfroh sind.

E

echter Teppich

Als echte Teppiche werden alle handgefertigten Teppiche bezeichnet- egal , ob sie geknüpft oder gewebt sind. Ihre Herkunft spielt ebenfalls keine Rolle.

echte Farben

Ausdruck für verfahrenstechnisch korrekt und beständig eingefärbt

Eulanisieren

Schutzbehandlung gegen Motten

Eintrag

Einschießen des Schußfadens

F

Flachs

Die oft verkannte Faser Flachs verleiht den Qualitäten Nizza und Madaba einen einzigartig dezenten Glanz. Das THEKO Team ist von den Stärken dieser Naturfaser überzeugt. Die Flachsfaser ist glatt, reißfest und extrem elastisch und einen natürlichen Glanz. Flachs ist stark und muss nicht wie Baumwolle nachgestärkt werden. Dies verringert den Chemieeinsatz in der Flachsproduktion enorm. Die Faser ist flusenfrei und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien, die Faser ist von Natur bakteriozid, fast antistatisch und schmutzabweisend. Des Weiteren nimmt die Flachsfaser bis zu 35% Luftfeuchtigkeit auf und tauscht diese Feuchtigkeit auch schnell mit der Umgebungsluft aus, wirkt somit kühlend, ist dennoch trocken wärmend. Die Wasserhaltung auf der Oberfläche ist auch Ursache der antistatischen (und damit schmutzabweisenden) Eigenschaft.

Flor

Bezeichnung der hochstehenden Fäden in der Teppichfläche

Fach

in der Web-/Knüpftechnik der Zwischenraum zwischen vorderen und hinteren Kettfäden; dazwischen wird der Schußfaden eingetragen.

Farbechtheit

Widerstandsfähigkeit der Farben gegen alle Umwelteinflüsse

Flachgewebe

Orientteppiche ohne Flor

Flokati

fellartiger,flauschiger griechischer Hirtenteppich

Fransen

die auslaufenden Kettfäden an den Querenden

Füllschuß

zusätzlich eingetragener Schußfaden, der dem Knüpfteppich Elastizität verleiht

Figural-Teppich

ein Teppich, dessen Mittelfeld Tier- und Menschenfiguren aufweist.

Fusseln

Fusseln, der Überschuss an Fasern eines Teppichs aus reiner Wolle. Ein neuer Teppich enthält mehr Fusseln als ein alter, da er noch nicht so häufig staubgesaugt wurde. Man sollte sich aber nicht bemühen, sämtliche Fusseln auf einmal zu entfernen, da dies den Teppich unnötig verschleißt. Man sollte also nicht mehr als gewöhnlich staubsaugen.

G

Ghiordes Knoten

Ghjordesknoten/Symmetrischer Knoten Der symmetrische Knoten heißt auch türkischer oder Ghiordes-Knoten (nach dem Entstehungsort in der Türkei). Oder er geht unter der Bezeichnung“Turkbaff“. Beim symmetrischen Knoten wird das Garn in einer Schlaufe um jeden der beiden Kettenfäden gelegt. Der Schussfaden (hier blau markiert) wird ein- oder zweifach zwischen jede Knotenreihe gelegt. Der symmetrische Knoten gibt dem Teppich besseren Halt; er wird häufig für grob geknüpfte Teppiche benutzt. Er kommt in der Türkei, im Kaukasus-Gebiet und im westl. Iran (bei türkischen und kurdischen Stämmen) zur Anwendung. Auch in europäischen Teppichen kommt er vor.

Gerberwolle

Unter Gerberwolle versteht man auf der Haut verbliebene Wolle, die nach dem Schlachten und vor dem Gerben von der Haut abgenommen wird und daher von minderer Qualität ist.

Garnherstellung

Das Ausgangsmaterial aller Gewebe- ob mit oder ohne Flor- sind die Garne. Für die Garnherstellung werden die Fasern des Rohmaterials parallel ausgerichtet, ein Vorgang, der Karden genannt wird. Im Anschluss verdreht man die einzelnen Fasern gegeneinander, sie werden versponnen. Mehrere zusammengedrehte Garne ergeben einen Zwirn. Es gibt sowohl hand- als auch maschinengesponnene Garne.

geschichteter Teppich

Ein geschichteter Teppich zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils zwei Kettfäden des Grundgewebes fast vertikal übereinanderstehen. Die Konsequenz: Auf der Rückseite des Teppichs wird bei jedem Knoten nur einer der beiden Schenkel als Knotenbogen sichtbar; der andere liegt versteckt darunter.

Glanzwäsche

Waschveredelung mit Hilfe von Natriumhypochlorit

Galerie-Teppich

lange, schmale Teppiche für Flur und Korridor. Die Länge eines Galerieteppichs beträgt mindestens die dreifache Breite. Die Längen reichen von ca. 2,5 m bis zu 20 Metern, die Breite liegt zwischen 0,5 bis 1,5 m. Der persische Name ist „Kenareh“.

Gül

Bezeichnung von bestimmten Blumenmotiven auf orientalischen Teppichen. Das Motiv wird häufig über den gesamten Teppich wiederholt. Das persische Wort gol bedeutet „Rose“ oder „Blume“; diese kommen in verschiedenen Gül-Motiven vor.

H

Handtuftteppich

Das Tuften in Großserie wird nicht nur mit Maschinen (wie z.B. für Teppichböden), sondern auch von Hand kommerziell betrieben. Mit einer Garnpistole wird von der Rückseite eines Trägergewebes, das aus 100% Baumwolle besteht, das Polgarn so eingeschossen, dass sich auf der vorderen Warenseite jede gewünschte Struktur (Schnitt- oder Schlingenflor) ausbilden lässt. Jede gewünschte Größe und Form kann getuftet werden, variierbar sind Material, Form, Farbe, Struktur und Dessin. Die Herstellung von Handtuft-Teppichen erfolgt in Deutschland, Mitteleuropa, Indien, China, Singapore und Hongkong. Nach dem Einschießen der Polfäden werden diese auf der Rückseite des Teppichs mit einer Latexmasse beschichtet und dadurch verankert. Danach werden die Teppiche in der Sonne getrocknet (oder in beheizbaren Trockenräumen). Dann erhält der Teppich einen Rücken aus Baumwolle, die Kanten werden eingefasst, der Flor wird glattgeschoren und das Muster durch einen Reliefschnitt hervorgehoben. Diese Arbeitsschritte erfolgen komplett per Hand. Das Material sowie das Wolleinsatzgewicht pro m² machen hauptsächlich die Qualitäts- und Preisunterschiede aus.

Hanf

Hanf ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hanfgewächse und dient unteranderem als Faserpflanze. Hanffasern sind besonders lang, reißfest sowie widerstandsfähig und ähneln im Aufbau den Baumwollfasern.

horizontaler Knüpfstuhl

Man spricht von einem horizontalen Knüpfstuhl, wenn der Knüpfstuhl wie z.B bei den Nomaden flach über dem Boden liegt.

J

Jute

Jute ist eine Bastfaser aus den Stängeln der Corchorus-Pflanzen.Diese einjährigen, krautigen Pflanzen erreichen Wuchshöhen von bis zu 4 Metern und stammen aus Ostasien.

K

Kelim

Bei einem Kelim handelt es sich um einen handgewebten Orientteppich ohne Flor – Flachgewebe

Kettfäden

Kettfäden sind die Fäden, die in der Weberei in einem Webstuhl in Längsrichtung aufgespannt werden. Im fertigen Gewebe liegen sie parallel zur Webkante.

Kaschmirwolle

Kaschmirwolle ist eine besonders feinfädige, der Angorawolle entsprechende Wolle aus dem Himalaya. Sie wird durch Kämmen aus dem Unterfell der Kaschmirziege gewonnen und ist sehr kostbar, allerdings für die Teppichherstellung nicht widerstandsfähig genug.

Knüpfteppich

Ein Knüpfteppich ist ein handgefertigter Teppich, der ein Grundgewebe aus Kette und Schuß oder ein anderes Gewirk aufweist und dessen Flor mit der Hand eingeknüpft wurde.

Karden

Wolle auskämmen

Kamelhaarwolle

Kamelhaarwolle od. Kamelwolle, wird heute nur selten für Teppiche verwendet, da die Wolle bei feucht-warmem Wetter einen unangenehmen Geruch verströmt.

Korkwolle

Korkwolle, die feinste Wolle des Schafes; sie wird am Nacken geschoren. Wird für exklusive Teppiche verwendet.

L

Läufer

länglicher Teppich, z.B für Flure

Lüster

Florglanz

Langettierung

Langettierung, die Verzierung der Teppichränder an den Längsseiten. Bei Nomadenteppichen sind diese häufig zweifarbig.

M

Medachylborten

Sammelbezeichnung für begleitende Nebenbordüren, meist reziproke Muster

Medaillon

Primärornament, hauptsächlich zentral

Mercerisieren

Spezialverfahren, mit dem man Baumwolle in einem Bad starker, kalter Natronlauge einen Seidenglanz verleiht.

morsch

Ein Grundgewebe ist „morsch“, wenn es brüchig ist und beim Biegen des Teppichs knistert

Mottenfraß

Fraßstellen der Mottenlarven, meist restaurierbar

Musterrapport

fortlaufende, gleichartige Musterfolge

Maße

denken Sie daran, dass das Längenmaß eines Teppichs ohne die Fransen berechnet wird, wenn Sie den dem Teppich zugedachten Platz zu Hause ausmessen. Bei manchen Teppichen kann die Länge auch variieren, je nachdem, ob der Teppich bei der Reinigung etwas eingelaufen ist oder sonstige Unregelmäßigkeiten bei der Fertigung vorgekommen sind. Bei Nomadenteppichen kann auch die Breite vom eigentlichen Maß abweichen.

O

Orientteppich

Als Orientteppiche gelten alle Teppiche, die in Handarbeit hergestellt sind und aus den Ursprungsländern des Orients stammen.

P

Pflanzliche Fasern

zu den pflanzlichen Fasern gehören Bananenseide, Baumwolle, Jute, Hanf, und Flachs

Persischer Knoten

Der Persische Knoten wird asymmetrisch über ein nebeneinanderliegendes Kettfadenpaar geknüpft; das Florgarn umschließt den einen Kettfaden voll, den anderen nur halb.

Palastteppich

Handelsbezeichnung für großformatige und hochwertige Orientteppiche

Porträtteppiche

Orientteppiche mit Bildnissen von Persönlichkeiten

Pazyrykteppich

Pazyrykteppich, ältester erhaltener handgeknüpfter Teppich (aus dem 6. Jahrhundert vor Chr.). Der Teppich wurde 1949 bei Ausgrabungen von Grabhügeln im Pazyryktal des Altai-Gebirges (Sibirien) gefunden. Der Teppich ist mit türkischem Knoten geknüpft und fast quadratisch (200×190 cm).

R

Rohling

fertig geknüpfter Teppich ohne Nachbehandlung

Reliefschur

herausgeschorene Konturenbetonung der Mustergrenzen

Reziproke Muster

positiv-negativ zueinander stehende, gleichartige Musterelemente

Rips

Rips (geripptes Gewebe), besonderes Webverfahren, das den Eindruck einer Kette im Gewebe hervorruft. Rips wird mit zweierlei Schussfäden gewebt, einem groben und einem sehr dünnen, wodurch das gerippte Muster entsteht. Ripsteppiche werden mit Baumwollkette gewebt; wenn man die Farbe der Kette wechselt, erhält man ein kariertes Muster.

Rya

Rya, eine Webtechnik, die eine Mischung aus Weben und Handarbeit ist. Erinnert an Flortechnik, wird vor allem für Teppiche, Wandbehänge und Kissen verwendet. Dank dieser Anwendungsbereiche konnte die schwedische Schafzucht vor dem Aussterben zu Anfang des 20. Jahrhunderts bewahrt werden. Siehe auch Rya-Teppich und Rya-Decke.

S

Seide

Bei Seide handelt es sich um eine, vom Kokon der Seidenraupe gewonnene, feine und kostbare Naturfaser. Übrigens produzieren nicht nur Seidenraupen Seide, sondern auch Muscheln. Zudem wird Seide auch aus den Blättern und Stängeln des Bananenbaumes gewonnen.

Sumak

Bei einem Sumak handelt es sich um einen florlosen Webteppich. Er unterscheidet sich schon optisch vom Kelim durch die ca. 10 cm langen zottigen Fäden, die auf der Rückseite des Teppichs heraushängen, und die fischgrätartige Struktur auf der Oberfläche.

Scherkat

Ein Scherkat ist ein orientalischer Teppich, welcher in einer staatlichen Knüpferei hergestellt wurde.

Schussfäden

Die Schussfäden sind bei der Herstellung eines Gewebes jene parallelen Fäden eines textilen Gewebes, die zu den im Webstuhl aufgespannten Kettfäden quer liegen.

Sterblingswolle

Bei Sterblingswolle handelt es sich um minderwertige, geschorene Wolle von kranken oder verendeten Tieren.

Spanischer Knüpfknoten

Der spanische Knüpfknoten ist heute nicht mehr gebräuchlich.Er wird um nur einen Kettfaden geknüpft.

Schafwolle

Die aus einer Eiweißverbindung, dem Keratin, bestehende Schafwolle liefert ,mit Abstand das häufigste und wichtigste Garnmaterial zur Herstellung von Web- und Knüpfteppichen. Sie wird sowohl für den Flor als auch teilweise für Kette und Schuß des Grundgewebes eingesetzt, hauptsächlich bei den Knüpfungen der Nomaden und Halbnomaden.

Schappeseide

Bei Schappseide, auch Flockseide genannt, handelt es sich um vergarnte, langfädige Seidenabfälle.

Scheren

Flortrimmen während und nach Fertigstellung des Teppichs

Schürze

breiter Querwebabschluss bei Orientteppichen

Spannen

Glätten welliger Teppiche

Sprung

Fachausdruck für Elastizität der Wolle

Stapel

fachtechnischer Ausdruck für die Einzellänge von Fasern

Strichrichtung

Richtung, in die der Flor weist, immer zum Anfang des Teppichs

Strip

Handelsbezeichnung für schmale, kleine Längsformate

Shaggy- Teppich

Ein Shaggy-Teppich ist ein Hochflorteppich, der sich optisch durch sein zottiges und struppiges Erscheinungsbild auszeichnet.

Serapi-Muster

übliches Muster auf Serapi-Teppichen mit Zypressen auf terrakotta-rotem Grund und mit sechseckigem Medaillon.

Sisal-Teppiche

ungefärbte, einfach gewebte Teppiche aus Fasern, die aus den Blättern der Sisalagave gewonnen werden.

Staden

anderer Name für die Längsseiten des Teppichs.

Soumak-Technik

Eine Technik, bei der das Garn über vier Kettenfäden geführt und unter zwei Kettenfäden zurückgeführt wird. Diese Technik kann aber je nach Herstellungsort variieren.

T

Teppichgürtel

Der Teppichgürtel Man kann die wichtigsten Gebiete, wo Teppiche hergestellt werden, als einen Gürtel präsentieren, der in Nordafrika anfängt mit Marokko und Tunesien als wichtigste Produktionsländer, dann etwas nördlicher verläuft in Europa mit Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Albanien, danach im Nahen Osten mit den Produktionsländern Türkei, Iran und Ägypten. Schließlich Asien mit Turkmenistan und der Kaukasus, Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal und Tibet. Der Gürtel endet im Fernen Osten mit Hong Kong und China. Auch einige Indianerstämme in Nord- und Südamerika knüpfen Teppiche auf Handwerklicher Art und Weise.

Teppichgeschichte

Historischer Überblick der Teppichgeschichte Über das Entstehen des handgeknüpften Teppichs gibt es wenig Uneinigkeit. Die allgemeine Behauptung ist, dass die ersten Teppiche von Nomaden hergestellt wurden, um sich vor der Kälte zu schützen. Es handelte sich dabei um flachgewebte Teppiche. Durch zusammen mit dem Weben die Poltraden reinzuknüpfen wurde später versucht eine Fachimitation herzustellen. Die Herstellung von Teppichen ist ein sehr altes Handwerk. Bei archäologischen Aus-grabungen im Jahre 1949 wurde in Süd-Sibirien ein Teppich mit hohem künstlerischen und technischen Qualitäten aus dem Jahre 500 vor Christi Geburt gefunden. Im Altertum und im frühen Mittelalter wurden Teppiche als Gastgeschenk verwendet oder um die Schatzpflichten zu erfüllen. Mit der Entstehung des Islams im Jahre 662 nach Christi Geburt entsteht die erste Verbreitung des Teppichs. Laut des Korans sollte jeder Gläubige eine saubere Unterlage zum Gebet verwenden. Die einfachste Lösung dazu war die Benutzung eines Teppichs. Auch Moscheen wurden mit Teppichen ausgeschmückt. Durch Handel, aber vor allem durch Spenden an Fürsten, fand der Teppich im Mittelalter und während der Renaissance seinen Weg nach Europa. Das Sammeln von Teppichen war damals eine teure Liebhaberei für gutsituierte Europäer und später Amerikaner. Die ersten okzidentalen Importfirmen ließen sich um 1880 in den Ursprungsländern nieder, um Transport und Produktion zu organisieren. Ab 1990 fand im Westen die zweite Verbreitungswelle des Teppichs statt. Teppiche wurden zahlbar und entsprachen den westlichen Normen.

Tierische Fasern

Zu den tierischen Fasern gehören Schafwolle, Kaschmir, Ziegenhaar und Seide

Türkischer Knoten

Der Türkische Knoten wird symmetrisch über ein nebeneinanderliegendes Kettfadenpaar geknüpft; beide Fäden werden von dem Florgarn voll umschlossen.

Tibetischer Knüpfknoten

Der Tibetische Knüpfknoten ähnelt dem Persischen Knoten, wird aber über eine Stange geschlungen. Ist eine Reihe Knotenschlingen in Schußrichtung gesetzt, werden die oberen Schlaufenbögen aufgeschnitten, so dass der Flor dann auffächert. Es ergibt sich ein Nepal-typisches „streifiges“ Knüpfbild, das im Flor die einzelnen Knüpfreihen gut erkennen lässt.

Teppichmaßbezeichnung in Deutschland

In Deutschland sind immer noch herkömmliche Maßbezeichnungen nach sogenannten „Vierteln“ in Gebrauch. Sie richten sich nach der alten, Preußischen Elle. Mit der ertsten Zahl wird die Breite in viertel Ellen angegeben: Maßbezeichnung Teppichmaß 4/4 tel ca. 70 x 140 cm 6/4 tel ca. 100 x 150 cm 8/4 tel ca. 130 x 200 cm 10/4 tel ca. 170 x 240 cm 11/4 tel ca. 200 x 250 cm 12/4 tel ca. 200 x 300 cm 14/4 tel ca. 225 x 325 cm 15/4 tel ca. 250 x 300 cm 16/4 tel ca. 250 x 350 cm 18/4 tel ca. 300 x 400 cm

Trennbortern

Trennbortern sind zwischen den einzelnen Haupt-,Neben-, oder Mitläuferbordüren verlaufende Florlinien

Tufting

technisches Verfahren zum Eintragen von Florfäden in ein Grundgewebe

Talim

Bezeichnung einer Mustervorlage für einen handgeknüpften Teppich. Meist ein auf Millimeterpapier gezeichnetes Muster. Jede Quadrat mit eigener Farbe entspricht einem Knoten

Tatami

traditionelle japanische Matte für den Fußboden des Hauses. Dies ist eine dichte Bastmatte, die bedeckt ist von einer weichen Webmatte aus Schilf, deren Ränder mit Stoffborten versehen sind. In Japan wird die Raumfläche eines Zimmers mit der Anzahl von Tatami-Matten angegeben, die im Zimmer Platz haben.

U

Umkettelung

Beim Ketteln wird der Teppich oder Läufer mit einem farblich abgestimmten Kugelgarn oder Wolle im Kettstich eingefasst. Somit entstehen professionelle und saubere Kanten. Ein Ausfransen dieser Schnittkanten wird verhindert.

ungeschichteter Teppich

Bei einem ungeschichteten Teppich liegen alle Kettfäden auf gleicher Ebene nebeneinander. Da jeder Knüpfknoten aus zwei Schenkeln besteht, werden pro Knoten auf der Rückseite des Teppichs zwei nebeneinanderliegende Schlaufen sichtbar, die zusammen als ein Knoten gezählt werden müssen.

Uni-Teppiche

einfarbige Knüpfteppiche

V

vertikaler Knüpfstuhl

Bei seßhaften Knüpfern und in den Manufakturen stehen die Knüpfstühle meist aufrecht- hierbei handelt es sich dann um vertikale Knüpfstühle.

Veredlungswäsche

Waschbehandlung zum Ändern der Teppichfarben und des Gesamteindrucks

Viscoseverfahren

Industrieverfahren zur Herstellung von Kunstseide aus Zellulose

Vlies

geschorenes Schaffell, noch zusammenhängend

V- Schlingen

einfache Schnellknüpftechnik ohne geschürzten Knoten

Vagire

kleinerer handgeknüpfter Teppich, der Muster und Motive größerer Teppiche der jeweiligen Gegend wiederholt. Diese Proben können auch nur aus einem Teil eines größeren Teppichs bestehen. Auf diese Weise können dem Käufer auf einfache Weise die verschiedenen Teppichangebote erläutert werden

W

Webteppich

Webteppiche sind textile Flächengebilde aus zwei sich kreuzenden Fadensystemen: Kette(Längsfäden) und Schuß(Querfäden).Ein Webteppich hat grundsätzlich keinen Flor.

Warenbaum

dient dem Aufrollen der fertig geknüpften Werkstücke

Webfach

Trennen der vorderen von der hinteren Kette zum Eintragen des Schusses

Wirkteppiche

Bezeichnung für Orientteppiche ohne Schuß und Flor

Y

Yakhaar

Der Yak ist eine Rinderart, die in Zentralasien verbreitet ist. Das Haar dieser Rinderart ist recht starr und findet sich ausschließlich in alten und antiken Teppichen des tibetischen Raumes.

Z

Z- Borte

wie der Buchstabe „Z“ geformtes Musterelement

Z- Drehung

Drehrichtung der Garnspinnung entgegen dem Uhrzeigersinn

Zellulose

aus Zellstoff gewonnenes Produkt zu Herstellung von „Kunstseide“